Veranstaltung: Juni 2018

Do
21.6.18
19.00 Uhr

Lyrik aus Dänemark: Mette Moestrup, Olga Ravn, Pia Tafdrup

Event-Picture: Lyrik aus Dänemark: Mette Moestrup, Olga Ravn, Pia Tafdrup Mette Moestrup (c) Laerke Posselt
Mette Moestrup (c) Laerke Posselt

Lesung & Gespräch

Lesung und Gespräch mit Mette Moestrup Autorin, Kopenhagen | Olga Ravn Autorin, Frederiksberg | Pia Tafdrup Autorin, Kopenhagen | Moderation: Nico Bleutge Autor, Berlin
Dolmetscher: Olaf Schlaak

Lyrik aus Dänemark gibt Einblick in die dänische Gegenwartslyrik und präsentiert drei ihrer bedeutendsten Vertreterinnen. Mette Moestrups (geb. 1969 in Aarhus) Werk ist ein politischer Aufruf zum Widerstand gegen die Lüge und eine „großartige Ermutigung zum Eigensinn“ (Signaturen). Moestrup schreibt feministische Diskurslyrik, in der, radikal und verspielt, sexualpolitische Themen verhandelt werden. In ihren Gedichten aus dem Band Stirb, Lüge, Stirb (kookbooks 2017, Übersetzung: Alexander Sitzmann) fließt „weiße Milch aus einer bösen Brust“, Orpheus und Medusa liefern sich Blickduelle und ein zebragestreiftes Plastikarmband wird mit einem Alabasterei zu einem Stillleben arrangiert.

Olga Ravn (geb. 1986 in Kopenhagen) ist Dichterin und Übersetzerin. Über Nacht erlangte sie Berühmtheit mit ihrem Debüt ich verschlinge mich wie Heidekraut (Gyldendal 2012). Ravn schreibt feministische Gedichte, die durch einen rasanten Wechsel irritierend vieldeutiger Bilder geprägt sind. Sie erzählen von der Objektivierung weiblicher Körper, vom Erwachsenwerden und vom Erwachen „im klaren Mund des Sommers“. Ravn wurde eigens für diese Veranstaltung übersetzt. Übersetzung: Alexander Sitzmann.

Pia Tafdrup (geb. 1952 in Kopenhagen) erneuerte in den 80er Jahren gemeinsam mit der Gruppe der Körpermodernisten die Lyrik Dänemarks. Sie schreibt Gedichte zwischen Lebenshunger und Todesangst. Es ist, wie sie selbst sagt, eine „Poesie des Schwebens“. Ihr Gedichtband Tarkowskis Pferde (Stiftung Lyrik Kabinett München 2017, Übersetzung: Peter Urban-Halle) ist ein Buch über die Demenz des Vaters, das Porträt eines belesenen Mannes, der nicht mehr weiß, wie belesen er ist. Es sind schmerzlich-präzise Texte über das Abhandenkommen simpler Dinge, die Beschreibung eines Lebens, in dem es kein Vorher und kein Nachher mehr gibt.

Diese Veranstaltung wird dänisch-deutsch gedolmetscht.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Danish Arts Foundation und ECHOO Konferenzdolmetschen

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Ort:
Haus für Poesie
Kulturbrauerei

Knaackstr. 97, 10435 Berlin


Eintritt:
6/4€ Karten an der Abendkasse